1. Admiralspalast

Direkt am Start Ihres Rundgangs bietet sich Ihnen das erste architektonische Highlight: der altehrwürdige Admiralspalast mit seiner imposanten Fassade, hinter der sich im Vorderhaus auch die Bühne sowie die Büros der Distel befinden. 1867 entstand hier zunächst das Admiralsgartenbad, da man bei Bauarbeiten eine natürliche Solequelle entdeckt hatte. 1910, als Berlin boomte, errichtete man an derselben Stelle den Neubau eines riesigen Vergnügungspalastes mit über 900 Zimmern und Sälen. Diese beherbergten eine exotische Bäderlandschaft, ein Café, eine Eis-Arena sowie mehrere Kegelbahnen. Im Vorderhaus entstand zudem ein luxuriöses Kino – der heutige Theatersaal der Distel.

Wer sich im Berlin der 20er Jahre mal so richtig vergnügen wollte, der ging in den Admiralspalast! Hier wurden im neuen Theatersaal farbenfrohe, lustvolle Revuen abgehalten. Die wohl berühmteste war „Frau Luna“ vom Berliner Komponisten Paul Lincke – das heute weltbekannte Lied von der „Berliner Luft“ stammt aus diesem Stück. Unter den Nazis wurde der Theatersaal in klassizistischer Form umgestaltet sowie eine „Führerloge“ installiert. Diese wurde erst 2006 beim letzten Umbau des Saals entfernt.
Auch nach dem Krieg spielte der Admiralspalast eine wichtige Rolle in der Berliner Politik und Kultur. Im April 1946 wurde hier der Vereinigungsparteitag von KPD und SPD zur SED abgehalten. Zeitweise befand sich dort, wo jetzt das Distel-Studio ist, auch das „Haus der Presse“, ein Treffpunkt für Schriftsteller und Journalisten in der DDR.

Seine größte Sternstunde erlebte der Admiralspalast jedoch 1953, als – Trommelwirbel - die Distel im Vorderhaus einzog! Von 1945 bis 1955 war hier auch die Staatsoper untergebracht, bis das im Krieg zerstörte Stammhaus Unter den Linden renoviert war. (Insider vermuten jedoch, dass vor allem die zu starke Konkurrenz durch ein gewisses Kabarett-Theater der Grund für den Umzug war.)
Bis zur Insolvenz 1997 zog danach das Metropol-Theater ein, in dem Musicals und Shows gezeigt wurden.
Als eines der wenigen gut erhaltenen Häuser aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg in der Friedrichstraße ist der Admiralspalast noch immer eine imposante Erscheinung
–besonders nachts, bei Beleuchtung!

Quelle: wikipedia.de, eigenes Archiv