2. Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Die Gegend rund um die Friedrichstraße ist das Revier der Lobbyverbände. Von hier aus gehen gut bezahlte Vertreter aus Landwirtschaft, Industrie und Finanzwesen im benachbarten Regierungsviertel auf Stimmenfang. Eine besonders clevere Lobbyorganisation finden Sie an unserer ersten Station: die „Initiative für Neue Soziale Marktwirtschaft“, kurz: INSM. Wie der Name schon sagt, ist die INSM mit der derzeitigen sozialen Marktwirtschaft nicht zufrieden und möchte deshalb eine neue, bessere. Möglichst ohne Mindestlohn, Kündigungschutz und Festanstellungen. Vor kurzem machte die INSM mit einer groß angelegten Plakatkampagne unter dem Motto „Das Deutschland-Prinzip“ auf sich aufmerksam. Dabei wurden unter anderem Studien des „Instituts der deutschen Wirtschaft“ herangezogen, die angeblich beweisen, dass Mindestlohn und Co. schlecht für die deutsche Wirtschaft seien. Recherchiert man ein wenig, findet man heraus, dass das „IW“ seltsamerweise die gleichen Geldgeber hat wie die INSM, nämlich Interessenverbände aus der Industrie. Naja, bestimmt nur ein komischer Zufall…

Von hier aus schwärmen die Lobbyisten also aus in Richtung Bundestag und Bundeskanzleramt, um die MdBs mit überzeugenden Argumenten (wie z.B. einem Essen im Maredo oder einem neuen Mercedes) auf ihre Seite zu holen. Verweilen Sie einen Moment und holen Sie tief Luft. Riechen Sie das?
Von wegen „Pecunia non olet“...

Quelle: wikipedia.de, insm.de, lobbypedia.de