09.12.2020

No. 137

Jenseits von Corona – Beklopptes im September

 2020 - das Jahr, in dem der liebe Gott in Kurzarbeit war. Doch auch außerhalb von Corona geschah viel Kurioses und Skurriles.

3. September: Schwarzarbeit mal anders: Jessica Krug, eine Professorin für afroamerikanische Geschichte an der Washingtoner Universität, die als Schwarze eingestellt worden war, gibt zu, eigentlich weiß zu sein. Michael Jackson gefällt das! Der Lehrstuhl war für Schwarze vorbehalten, doch Frau Krug bekennt Farbe und gesteht, die entsprechende Stelle in ihrem Lebenslauf geschwärzt zu haben. Ohne rot zu werden. Sie stamme weder aus Nordafrika noch aus der Karibik, sondern aus Kansas City. Gelb-rote Karte! Später wird bekannt, das Kansas City nicht einmal in Kansas liegt. Krug entschuldigt sich, betont aber, sie sei immerhin Jüdin – noch.

7. September: Nach einer Klage der AfD erklärt ein Berliner Gericht die sogenannten Pop-up-Radwege für unzulässig. Die Partei beantragt stattdessen drei weitere Pop-up-Autospuren pro Straße, die nur von SUVs und Dieseln bis höchstens Euro-4 befahren werden dürfen.

7. September: Eine SUV-Mutter wird in Mönchengladbach wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Sie hatte ihre Kinder zur Schule gefahren – auf dem Rücken einer Achtjährigen. Das Urteil: zehn Monate auf Bewährung. Den Führerschein erhält sie bereits nach drei Monaten zurück, also zum Glück rechtzeitig vor dem Ende des Homeschoolings. Als der Staatsanwalt fragt, ob sie ihr Verhalten ändern werde, erhält er zur Antwort: „Ich brauche das Auto – wegen der Kinder.“ Einerseits verständlich, da sie weiß, welche Irren vor Schulen unterwegs sind – aber wie ist noch mal das Konzept „Bewährung“ gedacht?

9. September: Eine Stadt in Florida hebt das seit 2007 geltende Verbot von Baggy Pants auf und lässt damit die Hosen runter. Bezeichnender Name des Städtchens: Opa-Locka! Die Städte Alda-Chillma, Bokrassey und Wasslos-Duotto ziehen nach.

10. September: Die bundesweite Katastrophenübung ist genau das – eine Katastrophen-Übung: Es klappt nichts. Als die Sirenen nicht sirren, fällt vielen Bürgermeisterinnen auf, dass jene längst abmontiert sind. Dem BER gefällt das!

16. September: Barbados kündigt die Abschaffung der Monarchie an. Staatsoberhaupt Elisabeth II., ist bald Eigentümerin von nur noch 17 Staaten – darunter die Schrottimmobilie Großbritannien – und damit beinahe mittellos und verliert nach dem „Megxit“ auch den Rest ihrer schwarzen Freunde.

17. September: Der Bundestag stimmt für ein Verbot von Einwegplastik. Melania Trump gefällt das nicht!

19. September: Die Thüringer CDU rückt nach dem Kemmerich-Debakel nach rechts und sucht himmlischen Beistand. Gleich zwei Christians führen künftig die Landespartei: Parteichef Christian Hirte und Generalsekretär Christian Herrgott.

22. September: Drei Mitglieder der niedersächsischen AfD-Landtagsfraktion treten aus und pinkeln ihrer Partei ans Bein: Diese verliert damit nämlich ihren Fraktionsstatus. Ähnliches geschieht drei Tage später im Landtag von Schleswig-Holstein. Die Partei hat bereits 60 ihrer MandatsträgerInnen rausgeschmissen oder verloren – das ist zehnmal so viel wie in „Zehn kleine Negerlein“. Weiter so!

23. September: Außenminister Heiko Maas muss in Quarantäne und fungiert damit für kurze Zeit als Innenminister.

27. September: Laut einem Bericht hat Donald Trump seine Einkommensteuer auf 750 Euro gedrückt, unter anderem mit Friseurquittungen im Wert von 70 000 Dollar. Diese sind, wie auch die in Rede stehende Frisur, in vollem Umfang absetzbar. 70 000 Dollar für Donald Trumps Frisur – bei so schlecht angelegtem Geld sagen selbst die Wirecard-Aktionäre: Respekt!

28. September: Laut einer seit vierzig Jahren durchgeführten Langzeitstudie ist Gorleben nun doch nicht als atomares Endlager geeignet. Ausgebrannte Elemente kommen nach wie vor ins Endlager Brüssel.

 Text: Tilman Lucke