12.11.2021

No. 185

Umweltschutz selbst gemacht

WIE BEGINNEN ...?
16.054,36! Sind das noch die Werte vom Dax oder ist das schon die aktuelle Inzidenz? Oder die Neuverschuldung pro Minute? Mehr gute Nachrichten in der aktuellen Kolumne.
ODER:
Können die auf der Weltklimakonferenz in Glasgow beschlossenen Maßnahmen den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels aufhalten? Wir raten Ihnen: Investieren Sie lieber in den Bau eines Tiefseehafens in den Alpen. Das ist sicherer.

Autor: Martin Valenske

 

Der November startete wieder mit Hiobsbotschaften und so richtig kommt da auch niemand mehr hinterher, oder? Hier z.B.: 16.054,36. Sind das noch die Werte vom Dax oder ist das schon die aktuelle Inzidenz? Oder die Neuverschuldung pro Minute? Das versteht doch keiner mehr. Hiobsbotschaften gibt es auch von der Weltklimakonferenz in Glasgow. Können die dort beschlossenen Maßnahmen den Klimawandel und damit den Anstieg des Meeresspiegels aufhalten? Ich sage mal so: Investieren Sie lieber in den Bau eines Tiefseehafens in den Alpen. Das ist sicherer. Markus Söder und Elon Musk haben da schon Pläne. Dabei geht es uns in Deutschland ja noch vergleichsweise gut. Der Inselstaat Tuvalu z.B. ist unmittelbarer vom Untergang bedroht. Wo sollen die Einwohner*innen dann leben? Vielleicht können sie ja auf den »Great Pacific Garbage Patch«, den berühmten pazifischen Müllteppich umziehen. Problem gelöst. Der ist drei Mal so groß wie Frankreich und mindestens so schön bunt wie die Südseeinseln von Tuvalu. Wobei das natürlich keine nachhaltige Lösung ist, geht es dem Plastikmüll in unseren Ozeanen jetzt doch endlich an den Kragen. Wie die Presse berichtet, hat das Projekt »The Ocean CleanUp« jetzt endlich nach mehreren erfolglosen Pilotprojekten Erfolge erzielen können. »The Ocean CleanUp« versucht bekanntlich, im großen Stil Plastik aus den Weltmeeren zu fischen. Zugegeben, herkömmlichen Fischern gelingt das schon seit Jahren. Mittlerweile sehen es viele bereits als Wettbewerbsvorteil, wenn sie den Fisch bereits fertig verpackt fangen können!
Das Problem an der Vermüllung der Meere ist aber: Das Plastik zerfällt irgendwann, wird von Fischen gefressen und landet dann massenhaft als Mikroplastik in unseren Körpern. Das Ganze ist so schlimm, mittlerweile isst jeder Mensch so viel Plastik wie in einer Kreditkarte steckt! Und zwar pro Woche. Das ist doch krass! Da essen Sie drei Mal »Forelle blau« und haben anschließend mehr Plastik im Körper als Dolly Buster. Nur eben noch unförmiger verteilt. (Ob man bei Dolly Buster allerdings noch von Mikroplastik sprechen kann, sei dahingestellt) Fakt ist jedenfalls: Wenn das so weitergeht, müssen wir in Zukunft alle im gelben Sack beerdigt werden. Wie gut also, dass die private Initiative »The Ocean CleanUp« dem Plastikmüll den Kampf ansagt. Und vielleicht müssen wir generell mehr auf private Initiativen setzen und dürfen uns beim Klima- und Umweltschutz gar nicht auf die Politik verlassen. Um das noch an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Im Juli 2019 veröffentlichte die ETH Zürich eine Studie, wonach eine massenhafte Aufforstung den Klimawandel bremsen kann. Und ebenfalls im Juli 2019 veröffentlichte das IFO-Institut eine Studie die besagt, dass die Einwohnerzahl in Ostdeutschland so niedrig ist wie zuletzt 1905. Na? Da geht doch was! Wenn jeder Deutsche da jetzt einen Baum pflanzt, dann ist doch schon viel getan. Dann klappt's auch mit den blühenden Landschaften! Und wie gesagt, die Zahlen sind von 2019. Jetzt ist Corona, das entvölkert Ostdeutschland zusätzlich, also ... »mehr Raum im Osten«, so hat sich der Führer das zwar nicht vorgestellt, aber egal. Weil in Ostdeutschland so viel Platz ist, befürchten viele auch, dass sich die über Belarus kommenden Flüchtlinge da jetzt breitmachen. Aber genau an dieser Stelle greift dann der Klimaschutz getreu dem Motto: Eiche statt Aische.


 

 
Martin Valenske ist zu sehen in: "Dauerstussverkauf" (Soloprogramm) und zusammen mit Henning Ruwe in "2022 - das kann heiter werden".