21.02.2022
No. 199
Hymne für Russland
Putin ist nicht aufzuhalten! Wo ist das Coronavirus, wenn man es mal braucht? Der Präsident legte in nur einer Stunde dar, warum die Ukraine nicht existiert, und betätigt sich damit als oberster Geschichtslehrer des Landes. (Björn Höcke gefällt das.) Zum Glück hielt er keine Doppelstunde, sonst wäre auch noch Polen offen! Lesen Sie hier die – leicht angepasste – russische Nationalhymne.
Autor: Tilman Lucke
In Moskau, da toben
die ganz Homophoben,
voran reitet Putin sogar ohne oben!
Man sieht durch die Lupe:
Sein Gerd drückt die Hupe,
kratzt sich am Gemächt
und erklärt’s Völkerrecht:
Wenn uns ein Fleck auf unsrer Welt
mal ganz besonders gut gefällt,
schnell wird Gewalt in das Land induziert!
Wenn uns dann einer rufen lässt,
wie einst in Prag und Budapest,
helfen wir gern, und dann wird annektiert!
Vor einhundert Jahren,
da gab’s noch den Zaren,
auch der ist mit manchen nicht grad nett verfahren.
Doch hätt’ neunzehnhundert
der Zar sich gewundert,
was Putin heut kraft
seiner Kraft alles schafft!
Wie er die Dissidenten disst,
weil das jetzt auch olympisch ist!
Sucht jemand Frieden, bringt er ihn im Nu.
Er liebt Europa grenzenlos
und ist eins achtundsechzig groß –
zieht euch warm an, USA und EU!
Wir ziehn mit Brigaden
zu fernen Gestaden,
nach Zypern, Madrid, Bern, Berlin, Baden-Baden;
doch erst in die kleine
und feine Ukraine –
die Sowjetunion
ist die nächste Station!
Wir woll’n hier keine Schwarzen mehr,
fahrn lieber mal zum Schwarzen Meer.
Unsere Schlachtschiffe warten dort schon.
Wir gönnen uns ein Seegrundstück,
drehn Kiew seine Zeit zurück,
randvoll mit Wodka und Testosteron!
