20.09.2019

No. 71

Das ABC der "Grünen"

Teil 1: A bis G

Pünktlich zum Klimastreik erfahren Sie alles über die Partei, die das Klima erfunden hat: im ABC der Grünen. Unter welchem Künstlernamen Jürgen Trittin auftritt, wie Robert Habeck doch noch eine Jamaika-Koalition zimmern kann und wer die Parteigruppe im Kasseler Knast leitet – lesen Sie hier alles nach! Heute: A bis G.

 

Autor: TILMAN LUCKE

 

 

A - wie Atomausstieg: ein solch nachhaltiger Erfolg der ersten rot-grünen Regierung aus dem Jahr 2000, dass er immer noch anhält. Statt eine schnellere Abschaltung der Atomkraftwerke durchzusetzen und gegebenenfalls die Atomkonzerne zu entschädigen, lassen diese die Kraftwerke nun bis 2022 weiterlaufen – und werden trotzdem entschädigt. Damit ist die Laufzeit der AKWs sogar noch ein Jahr länger als die ihres ehemals größten Fans Angela Merkel (zumindest war sie das bis 2011 [„Wir schaffen das ab"], → Fukushima). Danke, →DJ Dosenpfand!

B -  wie Beruf: Grün gewesen zu sein, ist ein absoluter Pluspunkt im Lebenslauf!
Joschka Fischer kam nach seinem Regierungsamt ohne Abitur als Gastprofessor nach Princeton und jobbte außerdem als Berater für RWE, BWM und das österreichische Ölunternehmen OMV. Rezzo (nicht Rezo!) Schlauch saß im Beirat des Atomkonzerns EnBW und ist seit 2015 Honorarkonsul von Albanien; Kerstin Andreae wechselt bald aus der Bundestagsfraktion zum Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft; ihre Fraktionskollegin Margareta Wolf trat nach ihrer Bundestagszeit plötzlich für Atomkraft ein und konsequenterweise aus der Partei aus (Trennung von Lobbyamt und Mandat). Lobbykönig ist Matthias Berninger: Der frühere Verbraucherschutzstaatssekretär war zunächst Lobbyist im Bereich Gesundheit für die Firma Mars (er schob den Verbrauchern einen Riegel vor) und jobbt seit Anfang dieses Jahres als oberster Glyphosatverkäufer im Giftshop von Bayer/Monsanto. Der Sonnenblume im Grünen-Logo gefällt das! Nicht.

C - wie Cannabis: Auf dessen Freigabe könnten sich zumindest Grüne und FDP in einer Jamaika-Koalition sofort einigen. Dann hieße es nicht mehr Regierung, sondern Joint-Venture. Das wäre ein richtig breites Bündnis! So gesehen wäre →Jamaika schon längst „gebongt". Aber die CSU meinte 2017: Kommt nicht in die Tüte.

D - wie DJ Dosenpfand: Unter diesem Spitznamen trat – ernsthaft! – Jürgen Trittin im Bundestagswahlkampf 2009 auf. Dabei war das Dosenpfand, das unter ihm 2003 in Kraft trat, genau genommen ein Plagiat, denn es wurde bereits 1991 von seinem Vorgänger Klaus Töpfer erfunden.

E - wie Eisenbahn: Als kürzlich die Zeitungen titelten: „Grüne fordern Zerschlagung der Bahn", wurden nicht nur die Züge kräftig durchgerüttelt. Dank AKK sieht man in den Zügen aber künftig mehr Grün: leider nur an Soldatenuniformen, die ab sofort als Bahncard 100 fungieren.

F - wie Fukushima: Die gar nicht so gute Idee der Japaner, sechs atomar betriebene Wellenbrecher an den Strand zu bauen, sorgte 2011 im fernen Deutschland in →Umfragen für den ersten großen „Boom" der Partei: Zwei Wochen später gewann sie die Landtagswahl in Baden-Württemberg. Im wahrsten Wortsinn Glück im Unglück! Für seine Wiederwahl 2021 hofft Winfried →Kretschmann auf einen Super-GAU, der noch weiter weg stattfindet.

G - wie Geflüchtete: Warum es statt des bösen Worts „Flüchtling" nicht „Flüchtende" (wie „Studierende") heißt, sondern „Geflüchtete" – auch nicht „Fliehende" oder „Geflohene" – weiß nur der Gött_*In der genderdiedas-gerechten Sprache. Das Partizip II eines nicht passivfähigen Verbs ist zwar rein sprachlich ungeeignet, Zustände oder Eigenschaften abzubilden. Einer von vielen Beweisen dafür, dass die Sprache doch lieber von denen weiterentwickelt werden sollte, die etwas von ihr verstehen. Doch geplant sind weitere Sprachreformen: Aus „Steuern" wird „das Gekostete"; „Wasser" mit der bösen Endung „er" wird zu „das Geregnete"; und „Gewicht" heißt nun „das Gewogene" – wegen der Nachsilbe „-wicht", die noch diskriminierender ist als „-ling". Das böse Polizeiwort „Nafri" („Nordafrikanischer Intensivtäter") muss nach Grünen-Wunsch natürlich auch gegendert werden – es heißt jetzt „Nafri" und „Nafritete". Das Wort „Die Grünen" ist übrigens der einzige bekannte gendergerechte Plural. Die eleganteste Lösung für das F-Wort ist übrigens „Geografisch Herausgeforderter".

Wie geht's weiter im Alphabet? Erfahren Sie es in der nächsten Kolumne!

 

 


Tilman Lucke ist zu sehen in: "frisch gepresst. Politcomedy-Late-Night" und in seinen Soloprogrammen  "Verdummungsverbot" und "Lucking zurück".