03.03.2020

No. 96

Liveticker - Die Kurzmeldungen im Überblick

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Jens Spahn kämpft gegen zwei schreckliche Seuchen gleichzeitig: Das Coronavirus und Friedrich Merz; Fußballdeutschland spricht über Dietmar Hopps Mutter und in Syrien heißt es: »Hurra, die Schule brennt.« Mehr Wahnsinn in der neuen Kolumne.

 

Die Welt ist ein Irrenhaus. Das hat sie in den letzten Tagen wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Alle drehen am Rad oder haben eines ab. Zeit für eine ganz subjektive Wochenrückschau.

 

  • Innenpolitik: Jens Spahn ist wirklich nicht zu beneiden. Derzeit muss er zwei schreckliche, abstoßende und menschengefährdende Seuchen gleichzeitig bekämpfen: Das Coronavirus und Friedrich Merz. Als Juniorpartner von Armin Laschet – außerhalb von NRW auch bekannt als »Wer?« – kämpft das konservative Jugendidol Jens Spahn um Muttis Nachfolge. Dass in der CDU mit Laschet/Spahn, Merz und Röttgen überhaupt noch so viele Alphamännchen übrig sind, überrascht allerdings. Schließlich hat die CDU unter Angela Merkel mehr Männer verloren als die Bundeswehr in Afghanistan.

 

  • Coronavirus 1: Das Coronavirus hat es sich mittlerweile fast im gesamten Bundesgebiet gemütlich gemacht, wobei es in Ostdeutschland noch sehr, sehr wenige Fälle sind. Das ist ja auch das Problem der neuen Bundesländer. Da will halt wirklich nichts und niemand hin! Am Sonntag wurde dann auch der erste Corona-Fall in Berlin gemeldet. Zum Glück ist die Hauptstadt aber vorbereitet. Analog zur chinesischen Stadt Wuhan, wo man in zehn Tagen zwei Krankenhäuser errichten konnte, kann man in Berlin in zehn Tagen einen Hustentee zubereiten. Sollte das wider Erwarten nicht ausreichen, kündigte Berlins Innensenator Andreas Geisel bereits an, die Hauptstadt notfalls abriegeln zu wollen. Wäre das dann ein Fall von Quarantäne oder Geisel-Haft? 

 

  • Coronavirus 2: Die Drosselung der Industrieproduktion und die durch Ausgangssperren bedingte Reduktion des Autoverkehrs haben in China den Ausstoß von Stickstoffdioxid massiv gesenkt. Das Coronavirus ist damit die einzige Lungenkrankheit, dank der man besser atmen kann. 

 

  • Fußball: Milliardäre wie Dietmar Hopp oder der Gründer von Red Bull, Dietrich Mateschitz,  sind vielen Fans ein Dorn im Auge. Mit ihrem Privatvermögen subventionieren sie unbedeutende Clubs in die erste Liga und stehen für eine völlige Kommerzialisierung des Sports. So die gängige Kritik, die in den letzten Tagen darin gipfelte, dass Dietmar Hopp u.a. von Fans des FC Bayern als »Hurensohn« bezeichnet wurde. Hier stellen sich mehrere Fragen: 1) Woher wissen die das? 2) Fans des FC Bayern (!) sind gegen die Kommerzialisierung (!!) des Sports? Sollten die sich nicht vielleicht an die eigene goldene Nase fassen? Aber auch die Reaktionen der Clubs und des DFB sind fragwürdig. Als Folge dieser massiven Schmähungen wurden Spiele unterbrochen, Trainer sind erbost in die Reihen der eigenen Fans gestürmt und der DFB möchte gegen diesen Hass »klare Kante« zeigen. Es haben bereits viele Kommentator*innn darauf hingewiesen, dass es in sämtlichen Fußballligen beständig zu menschenverachtenden und rassistischen Ausfällen von Seiten einiger Fans kommt. Spielunterbrechungen, Reaktionen der Trainer*innen, Schiris, Spieler*innen oder des DFB sind in solchen Fällen aber Mangelware. Wird aber ein Milliardär, persönlicher Duzfreund von Franz Beckenbauer und Sponsor des DFB angegriffen, geht plötzlich alles ganz schnell. Da sei die Frage erlaubt, wie viel Geld man dem DFB eigentlich in den Arsch blasen muss, bis er ihn bewegt? 

 

  • Syrien: In der Provinz Idlib hat das syrische Militär zum wiederholten Male mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine voll besetzte Schulen bombardiert. Zwar lernt man in den völlig niedergebrannten Schulgebäuden immer noch mehr als an Bremer Gymnasien, trotzdem sind  diese Angriffe abscheuliche Kriegsverbrechen. Oder wie Wladimir Putin es nennt: »Eine hervorragende russisch-syrische Bildungsoffensive.«

 

Text: Martin Valenske