Dagmar Jaeger im Gespräch während der Proben von "Zirkus Angela"
April 2018
„Zirkus Angela“ ist eher ein klassisches Nummernkabarett, während die Programme davor „satirischen Stücke“ mit einer fortlaufenden Handlung sind. Sie hatten diese Abwechslung angeregt – was bringt das mit sich?
Die Form ist eigentlich egal – Kabarettstück oder Nummernprogramm – wichtig sind gute Texte!
Natürlich hat auch ein Nummernprogramm fast immer eine gute oder geschlossene Rahmenhandlung. Bei einem klassischen Kabarettabend kann man sehr schnell aktualisieren – eine ganze Nummer austauschen oder neue Conference einsetzen … – bei einem Stück ist die Aktualisierung manchmal kniffliger, weil die Handlung stimmig bleiben muss.
Das klassische Nummernprogramm setzt sich aus verschiedenen kabarettistischen Sketchen, Liedern oder Monologen zusammen, die miteinander durch Conférencen verbunden werden. Was ist eine Conférence?
Eine Conférence – „Ansage auf der Kabarettbühne“ – spricht direkt das Publikum an, anders als im klassischen Theater, wo es ja meistens die 4. Wand gibt. Man verhandelt Probleme, die uns umtreiben, möglichst auf originelle Weise mit neuen Denkansätzen oder provokant.
In den Proben standen Sie ja manchmal Kopf – war das wortwörtlich zu interpretieren oder ging es um Entspannung & Vitalisierung?
Das tut das einfach gut. Bühnenluft kann ziemlich stickig werden! Vielleicht war es aber auch das Ausprobieren einer anderen Sicht – auf die Dinge.
Was kann Kabarett?
Kabarett soll anregen, provozieren, durch Lachen soll man den Kopf frei bekommen; Kabarett sollte zum Überdenken von eigenen Anschauungen verführen .... aber die Antworten muss jeder alleine finden.
© Thomas Grünholz