Hannah Hamburger
Ein Einblick in die Ausstattung - Die Macher von "Einmal Deutschland für alle" II
Für welche anderen Theater haben Sie bereits gearbeitet?
Ich bin ja schon eine Weile dabei, da ist vom Burgtheater, dem Deutschen Theater oder kleineren wie Theater Neustrelitz/ Neubrandenburg alles dabei. Derzeit bereite ich das Weihnachtsmärchen für das Theater Altenburg/ Gera vor.
Wann haben Sie begonnen, das Bühnenbild und die Kostümen zu planen?
Das Textbuch habe ich im Sommer bekommen. Seit dem sind wir, der Regisseur und ich, heftig am Arbeiten. Der Rahmen gibt ja schon einiges vor: einen Pizza -und Fast-Food-Schnellservice und besonders für zwei Nummern sehr spezielle Bühnenteile.
Dann ging es sehr lange darum, wie viel Realismus brauchen wir auf der Bühne, was brauchen die einzelnen Szenen, wie ist das miteinander kompatibel. Von Regalen mit Angebotsschildern über andere freudestiftende Dekoration haben wir dann immer mehr reduziert bis das Wesentliche nun auf der Bühne zu sehen ist.
Für die Kostüme hatten wir von Anfang an eine Idee, konnten diese aber erst nachdem das Design unserer Fast Food Fuzzies feststand weiterentwickeln.
Wie tauschen Sie sich mit dem Regisseur über das Bühenbild und die Kostüme aus?
Ich baue meistens kleine Modelle, um die Bühnenbildideen zu verdeutlichen. Mit denen spielen wir dann die einzelnen Szenen durch. Für die Kostüme haben wir uns über Fotos verständigt.
Und natürlich viel reden ...
Inwieweit werden die SchauspielerInnen in die Planung einbezogen?
Als die Grundidee stand, haben wir sie den Künstlern und auch den technisch Verantwortlichen vorgestellt. Für die Gastspiele ist es wichtig, dass alles in den Transporter passt und von allen gut zu händeln ist.
Ansonsten entstehen über die Proben auch immer wieder noch neue Sachen oder ergeben sich Modifizierungen, auf die ich im Produktionsprozess reagieren muss
Inwieweit gibt es Hilfe von der Bühnenmanagerin Maria Döring-Retkowski?
Oh, sie sind eine große Hilfe, sie kennt die Schauspieler und das Haus sehr gut und steht immer mit Rat und Tat zur Seite. Maria übernimmt auch kleine Anfertigungen oder Änderungen – nicht immer sitzt, was man kauft oder aus dem Fundus holt, gleicht perfekt.
Was war dieses Mal die größte Herausforderung?
Mhh... ich glaube, es war das richtige Maß an Detailtreue und Reduzierung zu finden. Dieser Schnelllieferservice ist ja auch ein Bild für unsere satte, proppere Welt hier in Deutschland, in der alles möglich scheint und vor dessen Folie die Texte stehen sollen.
Haben Sie jetzt alles fertig oder können Sie sich vorstellen, dass Sie noch etwas ändern oder anpassen werden – … Noch kurz bevor der Premierenvorhang sich öffnet?
... ach, da findet sich immer noch etwas. Die Pizzen zum Beispiel könnte ich noch immerzu weiter belegen und verschönern. Und da sich während der Voraufführungen auch noch Änderungen ergeben können, stell ich mich darauf ein, dass es noch das eine oder andere zu tun gibt.
© DISTEL