Maria Döring-Retkowski
Inspizienz, Souffleuse, Kostüm-Assistenz, Requisiteurin - Die Macher von "Einmal Deutschland für alle" IV
Was waren Ihre Aufgaben?
Bei den ersten Besprechungen mit dem Regisseur und der Bühnen- und Kostümbildnerin werden Richtlinien festgelegt, wie man sich die Kostüme farblich und vom Style her vorstellt. Bei dieser Produktion hieß es für die Rahmenhandlung: Clean, schick, modern, … das „saubere Deutschland“ sollte rüberkommen. Also habe ich aus einem Berufsbekleidungsgeschäft Kleidung ausgeliehen für Leute, die in Pizza-Läden arbeiten. Wir hatten mehrere Varianten da; mit Schürzen, Westen, Jacken und Kopfbedeckungen, um zu überlegen, was greifen wir auf. Da probieren wir viel herum. Dazu stelle ich Probenvarianten aus dem Fundus zusammen. Das ist ein langer Abwägungs-Prozess. Da ich die Schauspieler gut kenne und weiß, was gut zu ihnen passt, helfe ich der Kostümbildnerin, wenn es zeitlich möglich ist, beim Einkauf.
Dann sind weitere Accessoires herzustellen: ein Banner, eine Tischdecke, … - wobei wir meistens aus unserem Fundus schöpfen.
Was das Schwierigstes bei dieser Produktion?
Das Outfit für Frau Merkel. Allein die Arbeit mit der Kunsthaar-Perücke war kompliziert. Dann ist es schwierig, die schlanke Dagmar Jaeger in eine Frau Merkel zu verwandeln. Das Jackett ist aus dem Fundus, dazu habe ich die „Unterbauten“ für eine Merkel-ähnlichere Figur gemacht, also eine Auspolsterung angefertigt
Was bedeutet Produktionsmanagement noch?
Das Textbuch aktuell halten und die exatkten Abläufe, also wann, wer, wo umgezogen wird, im Blick zu haben. Ich muss auch die Bühnenumbauten kennen, dass ich sie den Schauspielern, wenn sie von der Bühne kommen, zurufen kann. Gerade rund um die Premiere ist alles noch nicht so eingespielt.
Wenn wir das Textbuch endgültig fertig haben, dann stehen an den entsprechenden Stellen, welche Umzüge und welche Umbauten stattfinden. Dann sind auch die Stichwörter aus dem Text notiert, wann z.B. ein Vorhang zu heben oder einen Schalter umlegt werden muss.
Wichtig bei meiner Arbeit hinter der Bühne ist auch, immer für gute Laune zu sorgen. Es gibt eigentlich immer einen Kaffee und Tee; dafür sorgen aber alle und jeder bringt mal etwas zu Essen mit.
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